E-Commerce

brita.de im Kurztest – 7 Learnings für Online-Händler

Immer mal wieder nehmen wir uns beispielhaft einen Online-Shop vor und zeigen an Praxisbeispielen, worauf man als Online-Händler achten sollte und welche Learnings man aus den Fehlern anderer mitnehmen kann.

Heute möchten wir uns den Online-Shop von Britta.de einmal näher anschauen. Brita wurde 1966 gegründet und entwickelt, produziert und vertreibt eigens entwickelte Tisch-Wasserfilt für den Haushalt und bietet darüber hinaus ein breites Spektrum innovativer Lösungen für die Trinkwasser-Optimierung.

Mit der Eingabe brita.de findet man nicht sofort den Online-Shop des Unternehmens. Einen ersten Eindruck haben wir in dem nachfolgenden Video kurz zusammengefasst.

Der erste Eindruck zählt

Als Hersteller ist es verständlich, dass man vielleicht nicht sofort den Online-Shop seinen Nutzern präsentiert, sondern zunächst auf neue Produkte und die Möglichkeiten hinweist, die das Unternehmen anbietet.

Der Blick in den Online-Shop zeigt dann einige Aspekte, die man im modernen E-Commerce Business besser machen könnte. Schauen Sie sich in Ruhe das Video an. Im folgenden zeigen wir einige Learnings, die uns anhand dieser Kurzanalyse aufgefallen sind. Eine tiefergehende Analyse ist an dieser Stelle nicht möglich. Dennoch gibt es einige interessante Erkenntnisse, die man hier mitnehmen kann:

Learning 1 – der erste Eindruck zählt

Die ersten Sekunden entscheiden häufig bei einer Webseite, ob der Nutzer sich wohl fühlt und sich weiter informiert oder aber den Besuch abbricht. Sorgen Sie dafür, dass der Nutzer neugierig gemacht wird und Eyecatcher erhält, um sich weiter zu informieren. Je weniger Klicks der Nutzer machen muss, umso größer die Wahrscheinlichkeit, dass er auf der Webseite bleibt.

Learning 2 – Die Produktübersicht 

Die Produktübersicht wirkt aus meiner Sicht etwas unübersichtlich. Es sind alle Produkte einfach gelistet, ohne Kategorien oder dem Nutzer ein wenig Struktur zu geben. Eine Produktkategorien liefert dem Kunden nicht nur weiterführende und vielleicht hilfreiche Informationen, sondern auch für Google sind richtig umgesetzte Produktkategorien hilfreich – für organische Rankings, aber auch verbliche Maßnahmen.

Learning 3 – Produktdetailseite

Die Produktdetailseite muss alle wesentlichen Informationen liefern und so wenig wie möglich Fragezeichen für den potentiellen Kunden hinterlassen. Wenn ich vor einer Seite stehe wie in diesem Beispiel, wo mir wesentliche Informationen zunächst fehlen, verliere ich als Nutzer sehr schnell die Lust und breche den auf ab. Die Kaufabbruchquote würde mich sehr bei dem Unternehmen interessieren. Hier könnte man mit gezielten Maßnahmen dem Nutzer genau diese Informationen liefern und die Abbruchquote mit Sicherheit reduzieren. Auch werden dem Nutzer keinerlei Angaben über Zahlungsmöglichkeiten angezeigt. Letztlich finde ich das Produkt spannend und möchte somit ausreichend informiert werden. Das findet an dieser Stelle aus meiner Sicht nicht ausreichend statt.

Learning 4 – Der Checkout-Prozess

Der Bestellprozess hat 5 Stufen. Je nachdem, was wirklich notwendig ist, kann man diesen Prozess ggfs. auch weiter optimieren und vereinfachen. Insbesondere auch für Nutzer, die sich bisher nicht registriert haben und somit Neukunden sind.

Learning 5 – Besteldetails

Ich nenne es einfach mal Bestelldetails. Aus welchen Gründen auch immer man nur ein Produkt pro Bestellvorgang bestellen kann, sollte ich dem Kunden weiterführende Informationen geben. Wieso kann ich nur ein Produkt bestellen, wenn ich doch vielleicht weitere bestellen möchte? Will man keinen Umsatz generieren, trau man den Kunden nicht oder was ist der Grund. Mir als Nutzer fehlen hier die Argumente.

Schauen wir uns nun auch kurz das Thema Social Networks beziehungsweise Facebook einmal etwas genauer an. Im Shop selbst wird auch die verschiedenen Socal Networks wie Facebook, Twitter oder Google+ hingewiesen. Wir haben uns das kurz einmal etwas näher angeschaut.

Learning 6 – Social Media

Social Media gehört mittlerweile als fester Bestandteil in jedes E-Commerce-Konzept. Wenn man sich auf das Thema einnässt, sollte man sehen, die Kanäle regelmäßig zu nutzen und mit einem richtigen Konzept auch diese Zielgruppe adäquat anzusprechen.

Beim Thema SEM ist brita.de auch aktiv. Die Auswertungüber ein SEO-Tool zeigt, dass rund 300 Keywords mit rund 80 Anzeigen-Titeln. Wir haben einige Tests umgesetzt und bei den wesentlichen Keywords dann brita.de bei Adwords auch an den Top-Positionen gefunden.

brita

Learning 7 – SEM

Die Kurzanalyse zeigt, dass brita.de im SEM aktiv ist. Wie Tests jedoch gezeigt haben, verzichtet man scheinbar auf die PLAs und somit die lukrative neue Möglichkeit von Google Shopping. Wie der Screenshot zeigt, sind hier andere Händler weiter und setzen zurecht auf diesen Kanal. Der CPC für das Keyword brita ist recht moderat, das Suchvolumen recht ordentlich. Insgesamt möchte ich an dieser Stelle über die weitere SEM-Strategie nicht näher eingehen.

Fazit

Das Fazit ist sehr eindeutig. brita.de bietet hochwertige Produkte, die aktuell aus unserer Sicht nicht adäquat im eigenen Shop beworben werden und eine Menge Umsatzpotenzial somit wohl verschenkt wird. Es gibt einige Stellschrauben, die offensichtlich geändert werden sollten – unabhängig von der Strategie des Unternehmen, zu der ich keinerlei Info oder Auskunft habe. Positionierung & Strategie des Unternehmens sollte dabei im Einklang mit dem E-Commerce Konzept stehen.

thomas

Thomas Ottersbach ist Gründer der Unternehmensberatung Ottersbach Consulting. Mit seiner jahrelangen Erfahrung als Entrepreneur im Online-Business gibt er seine Expertise heute gezielt mit seinem Team an Unternehmen weiter. Thomas betreibt u.a. auch das beliebte Commerce Fachmagazin ecommerce-vision.de.

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